Freitag, 11. Dezember 2009

von Besinnlichkeit, Putzteufeln, Wikingern und früher Elternschaft

Da hätten wir es also mal wieder - die angeblich schönste Zeit des Jahres. Ich habe mir immerhin schon einen Jahresrücklick angetan und dabei erneut festgestellt, dass mein Gedächtnis auch schon mal besser war (ach das war erst DIESES Jahr...?!). Bei einem 3jährigen, den ich bereits im Alter von 6 Monaten abgestillt habe kommt Stilldemenz als Ausrede auch nicht mehr in Frage. Was bleibt? Gehirnjogging? Dann müsste ich mir so ein Piepsding anschaffen für (zu)viel Geld und wie soll ich dann dem 5jährigen sinnig erläutern, dass er sowas nicht haben darf? Nein auf die Diskussionen lege ich keinen Wert. Es muss auch anders gehen. Im Alltag vergesse ich ja auch selten etwas - das liegt aber größtenteils an der Erinnerungsfunktion meines Handys. Wo ich so darüber nachdenke.. ich glaube, ich sollte mich mit dem Thema doch mal auseinandersetzen.


Kommen wir aber jetzt zurück zum Thema Besinnlickeit. Was sollte ich die letzten 5 Jahre großartig dekorieren in 46 m²? Da war schlicht und einfach kein Platz. Es gab Lichterketten am Fenster und einen Miniweihnachtsbaum, der ständig im Weg stand. Gesamtsituationsbedingt war mir auch nicht wirklich nach basteln, das Plätzchenbacken habe ich noch gern gemacht, aber das war mir auch genug. Und dieses Jahr hat es mich voll erwischt. Ich wollte unsere schöne neue Wohnung beweihnachten und habe das auch nach Möglichkeit getan. Die Anregung für unseren neuen Adventskalender habe ich im Kindergarten bekommen - da haben unsere Erzieherinnen die Terassentüren, die aus der Gruppe ins Außengelände führt mit einem Papierweihnachtsbaum beklebt und halbe durchsichtige Plastikkugeln mit Süßigkeiten und Nummern darauf geklebt. Sowas Großes wollte ich auch, aber nicht aus Papier. Ich bin erstmal in die Stadt gefahren um die Kugeln zu besorgen. Aber als ich dann im Bastelladen stand fiel mir wieder ein, warum ich Bastelzeug eigentlich nur noch im Internet bestelle - 99 Cent für EINE kleine Plastikkugel. Allein die Kugeln hätten mich 23,76 € gekostet! Nein danke...

Ich beschloss kleine Päckchen zu packen und die dann an den fertigen Kalender zu hängen. Buntpapier habe ich eigentlich immer im Haus. Als ich wieder daheim war habe ich meinen Stoffvorrat inspiziert und dabei einen Meter Jute gefunden, den es irgendwann mal irgendwo für 1 € gab - der war einfach perfekt. Dann habe ich aus Fleecestoff einen großen Tannenbaum ausgeschnitten, den dann mit großem Zickzackstich auf die Jute genäht, dazu noch einige Kerzen und einen Stern aus Fleece gefertigt und aufgenäht und den Baum letzendlich mit Deko und den gepackten Päckchen behängt. Er wird, denke ich, jedes Jahr noch etwas verfeinert, aber vorerst bin ich sehr zufrieden. So sieht er aus:





Kurz bevor der Nikolaus sich angekündigt hatte mussten die dreckverkrusteten Kinderschuhe geputzt werden. Komischerweise machen meine Jungs so etwas (noch?) gerne. Geht es um das Thema Kinderzimmer aufräumen gibt es Stöhnen und Murren und Trödeln, bitte ich sie, etwas außerhalb ihrer Zimmer zu tun wird das mit Begeisterung angegangen. Ich muss das nicht verstehen..


In Anbetracht der getrockneten Schlammablagerungen musste im Bad geputzt werden:


 

Dann gibt es da noch einen seit heute sehr glücklichen kleinen Wikinger. Der große Bruder bekam von seinem Papa das Hochbett, das bisher beim Papa im Haus stand. Der konnte es nun umzugsbedingt nicht mitnehmen und so hat er es uns hergeschafft. Ein richtig tolles Teil mit Rutsche und das Ganze im Ritterburgstil. Daraufhin war der kleine Bruder natürlich kreuzunglücklich, weil er auch so ein schönes Bett haben wollte. Als ich dann vorgestern das alte Bett augebaut habe kam mir eine Idee. Die beiden hatten von mir die gleichen Bettgestelle bekommen und somit hatte ich nun genug Material um ein bisschen zu basteln. So wurde aus 








und


 

mit ein wenig Zeit und unter Einsatz eines Plastikwäschekorbes, einiger Teile vom alten Bettgestell des großen Bruders und ein bisschen Stoff und Kordel

das:




Es ist noch nicht ganz fertig aber hat für große Begeisterung gesorgt.


Da der Papa auch einge Kleiderschränke nicht mehr brauchte und sie uns freundlicherweise überlassen hat konnte ich auch unsere recht provisorischen alten Schränke neuem Nutzen zuführen - einer ist jetzt zu meinem Stofflager umfunktioniert worden:


 

Schlussendlich möchte ich Euch noch an meinen sehr frühen Großelternfreuden teilhaben lassen. Arthur hat von heute auf morgen eine Begeisterung für meine alte Babypuppe entwickelt. Eine ca. 25 Jahre alte Puppe, um die ich mich schon im zarten Alter von 2 Jahren mit meinem Cousin geprügelt haben soll (das wird jedenfalls bis heute behauptet..) hat es ihm angetan, so sehr, dass wir letzte Woche in der Stadt sogar eine Flasche und einen Schnuller gekauft haben.

 


Dem großen Bruder ist es unglaublich peinlich, wenn der Kleine am Spielzeugtag seine Puppe mit in den Kindergarten nimmt und er versucht ihn schon kurz nach dem Aufstehen zu etwas anderem zu überreden. Aber dem Kleinen ist es (noch..?) egal, ob sich die anderen Jungs über ihn lustig machen. Deswegen fand ich es schon irgendwie sehr süß, als der Große dem Baby auf der Rückfahrt aus der Stadt als Erster die Flasche geben wollte. Es macht ihm auch Spaß mal Puppenpapa zu sein - so lange nur seine Familie das mitbekommt. Ich finde es schon schade, dass dieser Gruppendruck so früh anfängt.


Ich denke der Weihnachtsmann hat Arthurs Puppenliebe schon bemerkt und bringt ihm vielleicht einen Babytragerucksack und ein Paar Windeln und Anziehsachen...? Wir werden sehen :-D


Euch allen frohe und besinnliche Feiertage :-)

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